Die heutige Pfarrkirche der Heiligen Petrus und Paul stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde an der Stelle eines romanischen, 1719 abgerissenen Vorgängerbaus errichtet, der denselben Heiligen geweiht war. Das Bauwerk wurde im Auftrag des Pfarrers Don Domenico Sartori und nach Plänen des lombardischen Architekten Antonio Spazzi unter Mithilfe sämtlicher Einwohner des Ortes errichtet. Obwohl noch unvollendet, wurde sie dennoch am 7. Juni 1731 feierlich eingesegnet. Erst 1769 war sie endgültig fertiggestellt und wurde schliesslich am 4. Oktober 1812 von Bischof Innocenzo Liruti geweiht. Die Fassade öffnet sich mit einen schönen Portal aus Sant'Ambrogio-Marmor, eine Arbeit des Steinmetzen Domenico Cecchini von 1730. Die seitlichen Lisenen der Fassade tragen Standbilder der beiden Titelheiligen, die der Veronese Michelangelo Speranza 1722 gemeisselt hat. Die Nischenstatuen der Heiligen Joseph, Filippo Neri, Andreas und  Valentin sind das Werk von Giuseppe Zampieri aus dem Jahr 1903. An der Nordseite der Kirche - von dieser ehemals durch die mittelalterliche, 1904 abgerissene Festungsmauer getrennt - steht das 1847 erbaute Oratorium, in dessen Inneren ein der hl. Lucia geweihter Altar aus dem 17. Jahrhundert wiedererrichtet wurde, welcher aus der ehemaligen Kirche Johannes des Täufers stammt. Hat man die Kirche durch das Hauptportal betreten, erblickt man an der Eingangswand die prachtvolle Orgel von Giuseppe und Angelo Bonatti aus Desenzano (1742-1744) mit der eleganten Sängerkanzel und den Beichtstühlen darunter, die von den Holzschnitzern Nicolò und Cristoforo Gelmetti aus Toscolano im gleichen Zeitraum geschaffen  worden sind. Die Wandnischen beiderseits der Orgel enthalten Standbilder der beiden Kirchenväter Augustinus  und Ambrosius, die ebenso wie die drei Figuren im Kirchenschiff 1723 von Michelangelo Speranzaausgeführt wurden. Im selben Jahr freskierte der Veronese Felice Cappelletti das Deckenoval mit derErrettung des hl. Petrus.‚Weiter vorn befindet sich rechts in einer Nische das Taufbecken, das ursprünglich auf der gegenüberliegenden Seite stand. Sein Marmorbassin wurde 1823 vom Steinmetz Angelo Galetti aus Torri geschaffen; es ersetzt ein viel älteres achteckiges Becken, das jetzt im Burgmuseum aufbewahrt wird. Es folgt der Altar der Heiligen Vinzenz Ferrer und Antonius Abbas, ƒ ein Gemeinschaftswerk von Felice Morelli aus Albisano, Pietro Maderna und Ambrogio Pagani (1764-1769). Die seitlichen, von unbekannter Hand geschaffenen Standbilder der Heiligen Nepomuk und Luigi Gonzaga, sowie das Altargemälde mit den Heiligen Joseph, Antonius Abbas, Vinzenz Ferrer und Luigi Gonzaga des Veroneser Malers Felice Boscaratti, wurden der Kirche geschenkt von Almerico Gonzaga aus dem Fürstengeschlecht der Castiglione delle Stiviere, welcher im Camaldoleserkloster von Garda lebte. Das Seitenportal wird gekrönt vom Standbild des Hl. Rochus von Michelangelo Speran. Danach folgt der schön gestaltete, in warmen Marmortönen gehaltene Rosenkranzaltar - ebenso wie sein Gegenüber - ein Werk von Cristoforo und Teodoro Benedetti aus Castione di Brentonico (1723-1729). Beide Altäre werden jeweils von zwei Engels gekrönt, die der Veronese Giuseppe Antonio Schiavi skulpierte. Das originale Altargemälde mit der Rosenkranzmadonna und den Heiligen Dominikus und Katharina, das den Quellen zufolge von Bartolomeo Signorini stammt, ist leider verloren gegangen. Das ovale Deckenfresko von Felice Cappelletti stellt einen Engel dar, der das Heidentum besiegt (1721-1722).„ Der Hauptaltarraum wird oben zu beiden Seiten von Standbildern der Kirchenväter Gregor und Hieronymus flankiert, die ebenfalls von Speranza stammen. Ehemals umschloss den Hochaltar … eine elegante Balustrade, deren heutige Ausmasse aus liturgischen Gründen eingeschränkt wurden. Auf den beiden Eingangspilastern steht das Datum des 25.Mai 1702. Der Hochaltar ist das Werk des Veronesen Tomio Tomezzoli; er entstammt der alten Pfarrkirche, ebenso wie auch das Apsisgemälde der Thronenden Madonna zwischen den Heiligen Petrus und Paulus, von der Hand des Brescianer Malers Sebastiano Aragonese (1558), sowie das darüber befindliche Lünettenbild mit Gottvater (1712). Das Fresko mit dem Triumph des Glaubens in der Apsiskalotte stammt von Gualfardo Lipella, der es 1895 zusammen mit den Stuck imitierenden Malereien des Kircheninneren ausführte. Im selben Jahr wurde auch der Boden aus schwarzem Marmor aus Como, sowie aus rotem und weissem Marmor aus Sant'Ambrogio verlegt, den der Architekt Angelo Gottardi entwarf. Auf die Sakristeitür folgt im Kirchenschiff der Altar der Madonna del Carmine † von Cristoforo und Teodoro Benedetti (1723-1729), zu dessen Seiten sich Standbilder der Heiligen Albert und Teresa von Avila befinden, die 1744 von Michelangelo Speranza ausgeführt wurden. Die prachtvolle Madonna mit den Heiligen Elias und Simon Stock wurde vom Veronesen Simone Brentana 1733 datiert und signiert. Nach dem schönen holzgeschnitzen Beichtstuhl des Veronesen Ognibene Tisi von 1742 (über dem die  ebenso aus dem 18. Jahrhundert stammende, nun zerstörte Kanzel angebracht war) steht man vor dem Altar des Hl. Filippo Neri,‡ dem grossartigsten und am aufwendigsten gestalteten Altar des gesamten Gebäudes. Er wurde dem Ortspatron von der Gemeinde gestiftet und 1735-1739 von den Veroneser Bildhauern Carlo Turrini und Daniele Cornelio geschaffen. Die 1994 restaurierte Madonna mit dem Hl. Filippo Neri ist ein kostbares Werk des Pietro Rotari.

























Text: Marina Repetto Contaldo Fotos: Walter Campara
Wir danken der Gemeinde Torri für die Zusammenarbeit.